Chronik

Chronik der Schützengilde Langenargen e.V.

Bisher sind wir davon ausgegangen im Jahre 1923 erstmals gegründet worden zu sein. Nun sind aber dank des Gemeindearchivars Herrn Fuchs anders lautende Unterlagen aufgetaucht.

Als gesichert gilt, dass die SGi zumindest im Jahre 1819 bereits existiert hat. Das geht aus einer dem Verein vorliegenden Urkunde eindeutig hervor. Dort wird der Schützengilde im Namen des Königs von Württemberg das so genannte Freyschießen weiterhin gestattet. Aus der Bemerkung „weiterhin genehmigt“ muss geschlossen werden, dass der Verein auf jeden Fall bereits zu einem früheren Zeitpunkt existiert haben muss. Hinweise hierzu gibt es.

Original Urkunde von 1819:

Siehe Zeitungsausschnitte die Schützengilde Kressbronn betreffend: Dort wird die Gemeinde Langenargen als „Argen“ bezeichnet in einem Atemzug mit den Schützengesellschaften zu Hemigkofen-Nonnenbach genannt. Diese Landgemeinde gehörte damals dem Grafen Ernst zu Monfort , Tettnang und Argen.

Aus den vorliegenden Unterlagen hat die Schützengesellschaft Kressbronn ihren Ursprung im Jahre 1739 gefunden. Es gibt gute Gründe das Entestehungsjahr der Schützengilde Langenargen ebenfalls dem Jahr 1739 zuzuordnen.

Recherchen dauern an.

1923 – 1945 Württembergische Schützengilde Langenargen
1923 Gründung der „Württembergischen Schützengilde Langenargen“ 

Gründungsmitglieder: Dr. Hermann Lossen, Alfons Wocher, Babtist Krayer, Christian Retter, Karl Fuchsschwanz, Hermann Lassen, Adolf Wocher , Heinrich Götz, Franz Krayer, Josef Weisser und Josef Walter.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges kehrten die überlebenden von der Front oder der Gefangenschaft nach Langenargen zurück. Häufig brachten sie Waffen mit. In den Hungerjahren nach dem Krieg wurde auch Langenargen nicht von marodierenden Haufen verschont. So bildeten die zurückgekehrten Frontsoldaten eine Einwohnerwehr. Die kleine Truppe war straff organisiert und sehr gut bewaffnet.

Mit der Stabilisierung der politischen Verhältnisse zogen auch in Langenargen ruhigere Zeiten ein. Die in der Bevölkerung angesammelten Militärwaffen mußten – unter Strafandrohung – an die Reichswehr abgeliefert werden. Obwohl so manche Waffe versteckt werden konnte, blieb dennoch keine Möglichkeit, mit ihr zu üben. Dr. Lossen zog daraus die Konsequenz. Er wurde Initiator für die Gründung der „Württembergischen Schützengilde Langenargen 1923“.

Geschossen wurde damals zuerst behelfsmäßig auf der Kegelbahn des Hotels Schiff. Dann wechselte man auf das Gelände der Fa. Adolf Wocher und schließlich von dort in eine Halle der Fa. Krayer. Nachdem das Schießen dort zu umständlich und zu gefährlich wurde, baute man neben dem Lokal „Adler“ ein eigenes Schützenhaus mit 4 KK-Ständen. Für diese Stände entwickelte Franz Krayer 1928 eine elektrisch betriebene Scheibenanlage. Es war die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland.

1944/1945

Am 4. Mai 1944 wurden die Räume der Schützengilde auf Befehl des Bürgermeisters und stellvertretenden Ortsgruppenleiters Oskar Hess beschlagnahmt und geräumt. 1945 Aufgrund der Kontrollratsbestimmung wurde die „Württembergische Schützengilde Langenargen“ aufgelöst. Zuvor wurde noch am 08.05.1945 ordnungsgemäß die Brand- und Sturmschadenumlage mit RM 1,40 an die Gemeinde für 1945 bezahlt und ein Vermögensverzeichnis aufgestellt.

1. Vorsitzender von 1923 bis 1945 war Alfons Wocher

1960 -1995 Schützengilde Langenargen e. V.
1960 Am 16. November 1960 wurde die Schützengilde Langenargen im Gasthaus zum Adler neu gegründet. Gründungsmitglieder waren: Adolf Fridrich, Werner Lanz, Anton Magg, Josef Hartl, Franz Krayer, Anton Rettenmaier, Anton Baumann, Paul Waldvogel, Josef Kehle, Anton Wiedemann.

Adolf Fridrich wählte man zum ersten Vorsitzenden, Anton Baumann zum Schriftführer und Werner Lanz zum Kassenführer. Anton Rettenmaier, der schon der alten Schützengilde angehörte, wurde zum Schützenmeister und gleichzeitig zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Zunächst wurde in der Sägerei Baumann, dann im Saal des Gasthauses zum Bierkeller und schließlich in der Werkshalle der Firma Waldvogel geschossen.

1963 Größtes Problem war die Erstellung eines neuen Schießstandes. Unter großen Mühen wurde nach dem Erwerb eines Grundstückes am Bierkeller 1963 mit dem Bau eines neuen Schützenhauses und der Schießstände begonnen.
1965 Mitte Juni 1965 war es soweit. Das neue Schützenhaus mit 10 Luftgewehr- und 6 KK-Ständen konnte eingeweiht werden. 1975 Mit dem Bau des dringend erwünschten Pistolenstandes hat sich der Verein neue Lasten aufgeladen.

1979 Einweihung des Pistolenstandes war 1979.

Durch die sportlichen Einrichtungen nahm die Schützengilde großen Aufschwung.

Die Zeit von 1979 bis zum Jahr 1998 war von Kontinuität geprägt. Außer dem Einbau einer Heizung und emissionsfreier Geschoßrückwand hielten sich die Bautätigkeiten im Rahmen und der Verein konnte sich auf seine sportliche Aufgabe konzentrieren.

1998 bis 2004 

Dieser Zeitraum war von großen finanziellen Problemen sowie Um- bzw. Renovierungsarbeiten geprägt.

So gelang im Jahr 1998 die kurzfristige Entschuldung des Vereines durch den Verkauf eines Teiles des Parkplatzes. 

Die komplette Hauselektrik wurde erneuert. Der Parkplatz wurde neu gestaltet. Der Pistolenstand war wieder einmal ein Thema und musste aufgrund von neuen Sicherheitsbestimmungen mit neuen brandsicheren Materialien komplett renoviert werden. Der Fußboden wurde mit einem rückprallsicheren Belag versehen. Zusätzlich ist auch die komplette Kücheneinrichtung erneuert worden und zu guter letzt musste auch noch an den Öllagerraum Hand angelegt werden und dort ebenfalls alles den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend renoviert werden.

Unser Verein war in den verschiedenen Disziplinen über die Jahre hinweg erfolgreich. Langenargener Schützinnen und Schützen erkämpften hervorragende Plätze bei Deutschen- und Landesmeisterschaften. Im Übrigen ist das Schützenjahr neben vielen Vergleichsschießen durch feststehende Wettbewerbe wie Vereinsmeisterschaften, Kreismeisterschaften, Hähnchenschießen, Königsschießen und Barbaraschießen ausgefüllt.

Bei allen sportlichen Veranstaltungen kommt das gemütliche Zusammensein im Schützenhaus nicht zu kurz. Zu den zahlreichen Veranstaltungen während eines Jahres kommen viele Gäste ins Schützenhaus und fühlen sich hier wohl.

Alle Voraussetzungen für ein weiteres glückliches Gedeihen der Schützengilde Langenargen sind gegeben. Die gemeinsamen Anstrengungen und persönlichen Opfer für die Erstellung und Erhaltung einer vorbildlichen Sportanlage sind unter den Mitgliedern ein stark verbindendes Element, das über die einheitliche sportliche Zielsetzung weit hinausgeht.

Die junge Schützengeneration wird in den kommenden Jahrzehnten die großen Kraftanstrengungen des Vereins, die ihr eine eigene sportliche und gesellschaftliche Heimstatt schuf, dankbar zu würdigen wissen.